Neueste Einträge
Dokuessenz

Was ist Dokumentarfilm heute?

Wenn ich im Rahmen der 36. Duisburger Filmwoche Dieter Fahrers „Thorberg“ anschaue und als „gelungen“ oder „nicht gelungen“ beschreibe, hat das wenig mit meiner Filmkritik zu Wes Andersons „Moonrise Kingdom“ gemein. In beiden Fällen handelt es sich zwar um das Medium Film, das aber, einmal als Dokument und einmal als Fiktion, ein anderes Set an … Weiterlesen

Langfassung

An Oberflächen kratzen

Eine Aufgabe: Ein junger Mann soll seine Fortschritte im Monat Februar einschätzen. Es gehe hier nicht nur um den Unterrichtsstoff, sondern auch um persönliche Weiterentwicklung. „Genau wie die letzten Monate. […]„Ich brauch keine Weiterentwicklung.“ Am Ende steht im Fragebogen unter Selbsteinschätzung: „Mir ist das eigentlich alles scheiß egal.“ Über Monate begleiten Sabine Herpich und Gregor … Weiterlesen

Langfassung

Malochen auf’er Hütte

„Ein Dokumentarfilm über die Hüttenwerke Krupp-Mannesmann in Duisburg“. Mit wenig Begeisterung sehe ich dem Eröffnungsfilm der 22. Duisburger Filmwoche entgegen, stelle mich mental auf Erklärungen zur Stahlproduktion und ein wenig Gründungsgeschichte ein – Archivmaterial, schwarz-weiß, grobkörnig. Stattdessen haben Florian Pawliczek, Nina Frey und Andy Michaelis einen Film gemacht, der neugierig und offen das „Malochen auf’er … Weiterlesen

Langfassung

In sich selbst gefangen

Auf der Suche nach dem Glauben. Oder auf der Suche nach sich selbst? Das katholische Kreuz, den Davidstern oder einen muslimischen Halbmond ‐ ein Gefangener skizziert seine Gedanken. Welche Religion weist in die richtige Richtung, führt ihn auf den Pfad Gottes? So beginnt der Dokumentarfilm „Thorberg“ – Preisträger der 36. Duisburger Filmwoche als bester deutschsprachiger … Weiterlesen

Langfassung

Tagebuch einer Jungfrau

Weihnachtsfeiertag. Die Familie sitzt zusammen am Tisch. Es herrscht ein reges Treiben, denn sieben Kinder hat die Großfamilie Wilson: Insgesamt fünf Töchter und zwei Söhne. Schon am Anfang des Films „Virgin Tales“ merkt man, dass die Wilsons ganz und gar keine „durchschnittliche“ Familie sind. Alle sind sehr rücksichtsvoll und reden extrem offen und freundschaftlich miteinander. … Weiterlesen

Kritisch beäugt

Reue, Verzweiflung und Hoffnung – Kritik zum Dokumentarfilm „THORBERG“

Reue, Verzweiflung und Hoffnung Kritik zum Dokumentarfilm „THORBERG“ Luca ist einer von 180 Inhaftierten auf dem Thorberg, hoch über dem Emmental sitzt er seine Zeit in der geschlossenen Strafanstalt ab, der weite Blick auf die Landschaft wird meist vom zugezogenen Vorhang versperrt. In der Strafanstalt Thorberg sind 180 Männer aus über 40 Nationen inhaftiert. Als … Weiterlesen

Dokuessenz

Ein Fenster zur Welt? Überlegungen zum Diskurs um die Authentizität des Dokumentarfilms

Wissenschaftliche Überlegungen zur Konstitution des Dokumentarfilms als eigenständigem Genre mussten und müssen sich fortlaufend der Frage nach der Konturierung seiner äußeren Grenzen zu anderen filmischen Traditionen, insbesondere zum Spielfilm, stellen. Der Blick auf die historische Entwicklung der theoretischen Beschäftigung mit Dokumentarfilmen zeigt, dass dabei immer wieder die Erörterung seiner komplexen Beziehungen zur afilmischen Realität in … Weiterlesen

Langfassung

Imitation des menschlichen Auges. Kritik zum Dokumentarfilm „Neukölln Aktiv“ (D 2012, Regie: Sabine Herpich, Gregor Stadlober)

In ihrem Dokumentarfilm „Neukölln‐Aktiv“ montieren Sabine Herpich und Gregor Stadlober Alltagsszenen aus dem gleichnamigen Berliner Jugendhilfe‐Projekt, dessen Ziel es ist, arbeitslose Jugendliche durch sozialpädagogische Betreuung für den Arbeitsmarkt zu aktivieren. Zwar überrascht der Film weder durch den innovativen Einsatz medientechnischer Mittel noch liefert er neue Erkenntnisse bezüglich des Problemkomplexes Jugendarbeitslosigkeit. Doch bietet er eine sehenswerte … Weiterlesen